Wanderung am Dörnberg im Naturpark Habichtswald
(mehr Bilder finden Sie weiter unten auf dieser Seite im Rahmen einer „Fotostrecke“)
Als „mystisch und märchenhaft“, ja gar als „magischer Kraftort“ wird er gern ehrfürchtig von Menschen beschrieben, die ihn persönlich besucht haben: der Dörnberg im Naturpark Habichtswald nordwestlich von Kassel mit seinen bizarren Felsformationen aus Basalt- und Tuffstein, den Helfensteinen. Mit einer Anmutung, die an die Felsen im berühmten Roman „Picnic at Hanging Rock“ von Joan Lindsay erinnert, erheben sie sich über einer malerisch-hügeligen Landschaft von besonderem Reiz.
Eine große botanische Artenvielfalt fühlt sich auf dem Kalkmagerrasen der umliegenden Hänge wohl. Man findet unter anderem viele Enzian- und Orchideenarten, aber auch üppige Schwarzdorngebüsche und vor allem eine offene Wacholder-Buschlandschaft mit zauberhaft mediterraner Wirkung.
Höchster Punkt des Dörnbergmassivs ist der Hohe Dörnberg mit knapp 579 Metern. Die Existenz menschlicher Ansiedlungen in dieser Gegend vor bereits rund 4000 Jahren wurde durch Funde von speziellen Pfeilspitzen wissenschaftlich nachgewiesen.
Seit 1923 wird am Dörnberg Segelflug betrieben.
Genau hier am kostenfreien Besucherparkplatz des Geländes bei den Helfensteinen startet unsere rund 15 km lange „Extratour Habichtswaldsteig“ (H2), die wir jedem empfehlen können, der abwechslungsreiche Strecken liebt.
Zwischen den Helfensteinen und das durch Bänder abgesperrte Segelfluggelände geht es dabei anfangs gemütlich vor den Felsen über die Wiesen des Dörnbergs, wobei man ein wenig nach der richtigen Beschilderung Ausschau halten muss.
Wer ein bisschen kraxeln kann und mag, ersteigt die Felsen der Helfensteine und wird mit einem fantastischen Ausblick in alle Richtungen weit nach Nordhessen hinein und über Kassel belohnt. Weiter geht es gen Süden hinauf auf den benachbarten Hohen Dörnberg, der seine Umgebung noch deutlich überragt. Man passiert den Stein der sogenannten Immelburg, den Weiler Friedrichstein und den aufragenden Fels der „Wichtelkirche“, wo bis zum 15. Jahrhundert eine der kleinsten Burgen der Gegend, die Feste derer „von Blumenstein“ gestanden haben soll. Vorbei an den Wüstungen Volkersen und Horkenhausen wandert man am Kalkmagerrasen Richtung Norden, bis man die Landesstraße 3214 überquert und sich auf dem Jägerpfad, einem spannenden, schmalen Schlängelweg in einem schönen Mischwald, wiederfindet.
Nächstes Highlight der Tour ist der „Große Schreckenberg“ (461 m), der allerdings keinerlei Schrecken sondern einen tollen, serpentinenartigen Aufstieg über Blockhalden, das Naturdenkmal „Blaue Steine“, bereithält. Auf seiner Kuppe wartet der 15,5 Meter hohe Schreckenberg-Aussichtsturm, von dessen Plattform man wiederum einen unglaublich guten Blick auf den im Warmetal gelegenen Ort Zierenberg, den „Großen Bärenberg“, den „Burghasunger Berg“ und den südöstlich gelegenen „Hohen Dörnberg“ hat. Gen Süden blickt man zum Ort Ehlen.
Steil geht es anschließend bergab auf der „Rückseite“ des Schreckenbergs und man genießt den gemütlichen Gang durch einen dichten Wald, bis man die Landesstraße schließlich an anderer Stelle wieder quert, um zurück zum eigentlichen Dörnberggelände und hier auf den Alpenpfad zu gelangen.
Dieser macht seinem Namen alle Ehre, schmiegt er sich doch idyllisch an die Hügel und führt über den herrlichen Wacholderhängen entlang. Romantisch werfen die Sträucher im Schein der späten Nachmittagssonne ihre Schatten und versetzen den Betrachter unwillkürlich in die Toskana. Durch eine eiserne Drehtür verlässt der Wanderer den Pfad und befindet sich wieder bei den Wiesen des Segelfluggeländes. Sicherlich wirft man spätestens hier auch den einen oder anderen Blick gen Himmel, wo die Flieger ihre Kreise über dem schönen Fleckchen Erde ziehen. Wir haben selbst bereits einige Runden dort oben gedreht und können nur bestätigen, dass es sich wirklich lohnt, einmal mitzufliegen und die hügeligen Weiten der nordhessischen Landschaft von oben zu bewundern.
Wer von diesem Punkt aus nach links abbiegt, erreicht in Kürze wieder den Ausgangspunkt am Parkplatz.
Länge
15 km
Landschaft
Hügelig mit einzelnen Felsgebilden, diverse Aussichtspunkte mit weitem Blick in die Landschaft nördlich und westlich von Kassel hinein, Kalkmagerrasen mit botanischen Raritäten und reichem Wacholderbewuchs, Steinhalden, dichter Mischwald, offene Wiesenflächen, historische Sehenswürdigkeiten, Dörfer, Segelfluggebiet.
Streckenführung
Abwechslungsreich: Weideüberquerung, schmaler Jägerpfad, Feldrain, Ortsrand, Weg durch Mischwaldbestand, Pfad mit alpinem Charakter, Aufstieg an Geröllhalde.
Streckenzustand
Im Allgemeinen sehr gut. Beim Aufstieg zum „Großen Schreckenberg“ ein wenig zugewuchert. Bänke sind an einigen besonders hübschen Aussichtspunkten vorhanden, dürften aber an Tagen mit regem Besuch bei weitem nicht ausreichen. Tische haben wir nicht gesehen.
Beschilderung direkt an unserem Startpunkt bei den Helfensteinen ein bisschen dürftig, ansonsten ausreichend.
Müll haben wir erfreulich wenig gesehen.
Schwierigkeitsgrad
Mittel, da es einige steile und/oder steinige Abschnitte gibt.
Erforderliches Equipment
Halbhohe Wanderschuhe und im Sommer ein Sonnenhut sollten völlig ausreichen. Da die Strecke nicht allzu lang ist und unterwegs auch einige Lokalitäten zu finden sind, ist Proviant nicht zwingend erforderlich.
Wer ein Fernglas sein Eigen nennt, kann es auf dieser Tour wunderbar zum Einsatz bringen!
Familientauglichkeit
Ja, nein, jein! Also sagen wir mal so: Alles, was ein „Gefährt“ benötigt, kann nicht mit! Das liegt zum einen am Wegverlauf über teilweise holprige Weiden und durch schmale Waldpfade sowie den Serpentinenpfad zum Schreckenberg hinauf, zum anderen an den extrem engen Eisendrehtüren, die an mehreren Stellen sowohl am Zugang zum Dörnberggelände als auch am Ein- bzw. Ausgang des „Alpenpfades“ installiert sind. Da kommt kein Fahrrad, kein Kinderwagen, kein Rollator und schon gar kein Rollstuhl durch.
Wir erwähnen das für den Fall, dass man vielleicht nur den „Alpenpfad“ als Spazierweg probieren möchte.
Für Kinder, die schon gut laufen und gern wandern, sollte die Strecke aber schön, abenteuerlich und relativ gefahrlos sein, wenn man sie nicht auf die Felsen klettern lässt.
Tipps
Achtung, der steile Abstieg vom Schreckenberg ist bei Nässe wegen Rutschgefahr nicht ganz einfach.
Vor allem der Alpenpfad wird bei schönem Wetter von Spaziergängern aus der Umgebung stark frequentiert, da er sich aufgrund seiner Lage und Begehbarkeit auch für die kleine Runde „zwischen Mittagessen und Kaffeetrinken“ gut eignet. Wer Ruhe liebt, muss notgedrungen einen Schlechtwettertag wählen.
Im letzten Licht am frühen Abend haben die Helfensteine eine ganz besondere Ausstrahlung. Wer noch etwas Zeit hat, sollte noch ein paar Schritte zu ihnen hinüber tun, um die Aussicht und den tollen Wind zu genießen. Und auch zum Fotografieren lädt diese Tageszeit ein, in der sich die Silhouetten der schroffen Felsen imposant vorm Abendhimmel abzeichnen.
Foto-Streckenbeschreibung
(Bilder bitte anklicken, um sie im Großformat zu betrachten)
Wahnsinnig schöne Fotos! Ein echt magischer Ort.
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Ich bin sehr begeistert von der Beschreibung und den Fotos – den Dörnberg, Alpenpfad, Jägerpfad,Wichtelkirche, Helfensteine kenne ich inzwischen gut – nur die Verbindung zum Schreckenberg fehlt mir noch. Habt Ihr vielleicht eine gpx Datei dazu? lg Ki aus Kassel
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Hallo Kirsten,
vielen Dank für Dein Lob und das Interesse an unserer Seite.
Da die Tour schon ein paar Jahre her ist, kann ich Dir vermutlich nur bedingt weiterhelfen. Ich erinnere mich, dass wir dem Jägerpfad folgend Richtung Ortsrand Zierenberg liefen und dort dann kurzzeitig einen breiten asphaltierten Weg bergauf in den Wald laufen mussten bis zu einem großen „Rodungsplatz“ (scheinbar ein Wendeplatz für Baumaschinen). Von dort ging ein wild bewachsener Trampelpfad weiter, der mir seinerzeit das Gefühl vermittelte, dass wir falsch seien, da der Weg so unberührt erschien. Im weiteren Verlauf des Weges kamen wir dann zu dem serpentinenartigen Aufstieg über die Blockhalden hinauf zum Schreckenbergturm.
Eine gpx-Datei haben wir nicht, wir laufen klassisch per Wanderkarte und zücken das Smartphone nur im Notfall, falls wir doch einmal die Orientierung verlieren sollten 😉
Lieben Gruß
Ralf
P.S. Wenn Dein Mann mal bei der Bruderhilfe gearbeitet haben sollte, dann auch an ihn ganz liebe Grüße von Ralf Möller aus der IT!!!
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